Die Süddeutsche Zeitung befasst sich in dieser Woche mit dem Thema. Auftakt war in der Wochenendausgabe der Samstagsessay. Jeden Tag in dieser Woche wird ein Artikel erscheinen. Unter dem Titel
„Ich bin so frei“ beschäftigt sich der Autor mit „Sicherheit im Job – für viele Menschen gilt: Das war einmal. Alte Gewissheiten sind vorbei, neue Formen von Arbeit entstehen, und nun kommt auch
noch die digitale Revolution dazu – wo soll das alles nur enden? Vielleicht sogar in einer besseren Welt“.
Der Essay ist sehr lesenswert. Der Autor skizziert knapp die gegenwärtige Lage des Arbeitens in Deutschland. Unter dem Begriff Fragmentierung des Arbeitsmarktes beschreibt er zutreffend das
vermehrte Entstehen von Arbeitsverhältnissen, die nicht mehr die relative Sicherheit von Normalarbeitsverhältnissen aufweisen. Er spricht von „sogenannten prekären Arbeitsverhältnissen“,
die ja schon seit geraumer Zeit Gegenstand intensiv geführter Diskussionen sind. Ich würde davor warnen, mit diesem negativ konnotierten Begriff wichtige Flexibilisierungsmodelle mit tatsächlich
untragbaren Zuständen in einen Topf zu werfen. Dies aber nur als Randbemerkung.
In der heutigen Montagsausgabe gewährt ein Arbeitsvermittler aus einem Berliner Jobcenter unter der Überschrift „Härte statt Würde“ sehr persönliche Einblicke in das System Hartz IV. Er schildert
die Situation von Arbeitslosen, die Betroffenheit auslösen. Die Schilderung seiner engagierten Arbeit zeigt, dass sich im System Hartz IV doch auch etwas bewegen lässt. Man kann nur hoffen, dass
auch andere Vermittler ihre Spielräume ausnutzen. Irritiert war ich aber doch über seine Kollegenschelte. Viele Arbeitsvermittler glauben, sie seinen Vorzeigebürger, die das perfekte Leben haben.
Und dass es ihre Aufgabe sei, ihre Kunden zu erziehen. Na ja.
Auf jeden Fall denke ich, dass man mit Spannung auf die weiteren Artikel in der Süddeutschen warten kann.
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