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Die Mitarbeiter wählen den Chef

Das klingt reichlich unrealistisch, ist aber eben geschehen. Die Berliner Philharmoniker haben Kirill Petrenko als Chefdirigenten gewählt. Die Berliner Philharmoniker gelten als Spitzenorchester. Sie haben zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten. Sie sind weltweit das einzige Orchester, das seinen Chefdirigenten selbst wählen kann. Womit ich wieder einmal beim Thema Führung angelangt wäre.

In meiner Zeit in der bbw-Gruppe habe ich immer wieder mal die Ansicht vertreten, dass Führungskräfte sich fragen sollten, ob ihre Mitarbeiter sie wählen würden, wenn sie diese Möglichkeit hätten. Nicht weil ich Schweizer Basisdemokratieanwandlungen habe. Ich meine Führungskräfte müssen eine Leistung abliefern, die ihre Mitarbeiter davon überzeugt, dass auf diesem Stuhl der Beste für diesen Job sitzt.

In meinem Blog im Februar habe ich das Thema Führung schon aufgegriffen und auf die Studie „Führungskultur im Wandel“ verwiesen. Und wenn eher hierarchische Systeme ausgedient haben, wird die Akzeptanz von Führung durch Mitarbeiter ein immer wichtigeres Thema. Insofern ist die „Wahlüberlegung“ nicht so weit hergeholt..

Brand eins hat dem Thema Führung sein März Heft gewidmet und zwar unter dem Titel „Scheißjob. Schwerpunkt Führung“. Einleitend schildert die Chefredakteurin Gabriele Fischer unter der Überschrift „Oben ohne“ die sich rasch wandelnde Situation in vielen Unternehmen.

Aufgezeigt wird an zahlreichen Fallbeispielen, wie unterschiedlich Führung sein kann. Immer auch kontextbezogen auf die betriebliche Situation und orientiert am Erfolg. Das ist ja letztlich das unternehmerische Ziel, um das es final geht.

Diesbezüglich ganz interessant der Artikel zur Haufe-Gruppe unter dem Titel „Sinnvolle Unordnung. Die Haufe-Gruppe agiert mal streng hierarchisch, mal cheflos. Ein Firmenporträt“.

Also Unternehmer und Führungskräfte: gönnt euch mal die Frage. Würden eure Mitarbeiter euch wählen?