Los ging es natürlich – kann ja auch nicht anders sein – mit Fußball. Neben dem üblichen Wiesenkick spielte ich in meiner Zeit im Gymnasiums auch im Verein. Es war die Jugend des TSV 1847 Schwaben Augsburg.
Ich wechselte zum Basketball. Augsburg hatte ja in der Nachkriegszeit große Kasernen der amerikanischen Armee. So kam ich mit diesem Sport in den sechziger Jahren in Berührung. Er machte Spaß und folgerichtig trainierten wir sehr intensiv. Ich trat Victoria Augsburg bei. Wir spielten damals in der Bayernliga. Das klingt groß, war es aber nicht. Basketball war damals in Deutschland eine Randsportart. Dennoch hat es viel Spaß gemacht. Nach etlichen Jahren stieg ich aus dem Verein aus und spielte noch viele Jahre in privaten Mannschaften. Zwei starke Bänderdehnungen im Fußgelenk und ein paar dauerhaft grobe Mitspieler ließen mich die Schuhe an den Nagel hängen.
Jetzt folgte mehr als dreißig Jahre Tennis. Nicht wettkampfmäßig in Vereinen sondern im privaten Kreis.
Im Rahmen vieler Urlaubsaufenthalte in Großbritannien in den siebziger Jahren lernte ich Golf kennen. Golf ist dort ja Volkssport mit vielen kommunalen Plätzen, auf denen man spielen kann, ohne irgendwelche Bedingungen zu erfüllen. Langjährige englische Freunde spielten Golf und führten mich in das Spiel ein. Da entflammte meine Liebe zu diesem Sport. Golfspieler wissen, was ich meine. Wie kaum eine andere Sportart ergreift Golf Besitz vom Spieler. Leider war Golf in den siebziger Jahre in Deutschland wenig verbreitet. Das bedeutet, es gab wenige Plätze. Öffentliche Plätze gar nicht und die privaten wurden von Clubs betrieben, die Mitglieder nur sehr selektiv aufnahmen. In der zweiten Hälfte der achtziger Jahre wurden in der Region kleinere Clubs gegründet. So begann 1990 mein organisiertes Golferleben.
Seit 1999 bin ich Mitglied im Golfclub Augsburg in Burgwalden. Dieser wunderbare Platz liegt bei Augsburg im Naturpark westliche Wälder. Gegründet im Jahr 1959 konnte der Club sein sechzigjähriges Jubiläum feiern. Seit vielen Jahren erfüllt die Anlage die hohen Qualitätsanforderungen der Leading Golf Clubs of Germany und zählt somit zum erlesenen Kreis der besten Golfplätze Deutschlands.
Erwähnen will ich natürlich auch, dass er der Heimatclub von Bernhard Langer ist. Auf der Startseite unseres Clubs findet sich seine Grußbotschaft. Schon ein gutes Gefühl, auf der Golfrunde daran zu denken, dass Bernhard Langer hier zum Golfsport fand.
Seit Beginn des Jahres 2020 habe ich die Aufgabe als Captain unserer Seniorenrunde, die immer am Dienstag spielt, übernommen. Das ist für mich eine große Freude und Ehre, wenngleich natürlich auch mit ein wenig Arbeit verbunden. Wir sind aber ein sehr schöner Kreis von rund sechzig Golfer*innen. Da macht die Arbeit dann auch Spaß.
Seit Anfang März bin ich als Schatzmeister im Vorstand des Clubs. Golf ist seit Jahrzehnten ein wichtiger Teil meines Lebens. Deshalb freue ich mich sehr, die Zukunft dieses Clubs aktiv mitgestalten zu können.
Bekanntlich hat sich der Golfsport in den letzten Jahren ja weit geöffnet und es ist wesentlich leichter und billiger geworden, den Sport auszuüben. Von Breitensport kann man sicher noch nicht sprechen. Aber immerhin gibt es in Deutschland schon 673.983 im Deutschen Golfverband organisierte Spieler. Es gibt 720 Golfanlagen, womit Deutschland führend auf dem europäischen Festland ist.
Es gibt sportmedizinische Untersuchungen, die zeigen, dass der Golfschwung eine große Zahl an Muskelgruppen beansprucht. Wer mal einen Schnupperkurs gemacht hat, kann davon ein Lied singen. Man hat Muskelkater an Stellen, von denen man gar nicht wusste, dass es dort Muskeln gibt. Ebenso als Ausdauersport unschlagbar. Ganz zu schweigen von der meditativen Komponente und dem Entspannungseffekt. Darüber hinaus natürlich auch ein Sport, den man bis ins hohe Alter betreiben kann. Die Intensität des Golfschwungs und der Bewegung auf der Golfrunde kann man selbst wählen.
Nur noch eins: ein großer Golfertraum ist für mich schon wahr geworden. Ich habe ein Hole-in-one gespielt. Heißt, den Ball mit einem Schlag vom Abschlag in das Loch zu befördern. Kommt im Golf nicht so häufig vor.